Ratenkredit im Vergleich zu anderen Kreditformen
Mittlerweile gibt es einen wahren Dschungel an Kreditformen, die es den Darlehensnehmern ermöglichen, finanzielle Engpässe zu überbrücken, Umschuldungen vorzunehmen, Wohnimmobilien zu finanzieren oder Konsumgüter zu bezahlen. Je nach Rückzahlungsmodalitäten und Einsatzgebieten haben die Kreditformen unterschiedliche Bezeichnungen, die oftmals für Verwirrung bei den potentiellen Interessenten sorgen. Doch damit ist jetzt Schluss, denn hier erfahren Sie, worin sich die einzelnen Kredite unterscheiden. Und in welcher Situation sich welcher Darlehens-Typ eignet.
Der Ratenkredit ist der klassische Konsumentenkredit
Wenn Sie sich eine neue Waschmaschine oder eine HI-Tech-Anlage kaufen möchten, aber momentan nicht über die entsprechenden Mittel verfügen, kommt ein Ratenkredit für Sie in Frage. Dieser Kredit eignet sich für die Anschaffung von Konsumgütern. Er besitzt eine festgesetzte Laufzeit (in der Regel 12 bis 120 Monate) sowie ein festgesetztes Kreditvolumen. Sie bekommen, sofern die Kreditanfrage gewilligt wird, den Kreditbetrag in einer Zahlung auf Ihr Girokonto überwiesen und können von da an frei darüber verfügen.
Die Rückzahlung erfolgt dann in gleichbleibenden Raten, Monat für Monat, bis der Ratenkredit vollständig abbezahlt ist. Eine Rate beinhaltet dabei sowohl den Tilgungsanteil, also auch einen Zinsanteil, der sich über den Effektivzins definiert. Nachdem die Banken und Kreditgeber in Deutschland keine Bearbeitungsgebühren mehr verlangen dürfen, sind diese Zinsen die einzigen Kosten, die solch ein Kredit für den Darlehensnehmer mit sich bringt. Daher lohnt es sich, diesen in Prozente angegebenen Wert vor Kreditabschluss mit jenen Werten anderer Anbieter gründlich zu vergleichen.
Je nach Absprache und vertraglichen Regelungen, kann es vorkommen, dass gewisse Raten höher ausfallen. Ist beispielsweise die Schlussrate erhöht, was bei vielen Autokrediten der Fall ist, spricht man etwa von einer Ballonfinanzierung. Diese stellt letztlich nur eine Unterkategorie des klassischen Ratenkredits dar. Auch können meist freiwellige Sonderzahlungen seitens des Kreditnehmers getätigt werden, um den Kreditbetrag schneller zurückzuzahlen.
Der Rahmenkredit bietet große Freiheiten aber auch Risiken
Im Unterschied zum Ratenkredit gibt der Rahmenkredit einen zeitlichen Rahmen vor, in dem der Kreditbetrag dem Darlehensnehmer zur freien Verfügung steht. Wie die Rückzahlung dann im Detail während dieses Zeitfensters aussieht, spielt hier keine Rolle. Wichtig ist nur, dass der Betrag inklusive Zinsen zu einem festgesetzten Stichtag vollständig zurückgezahlt wird. Durch diese Modalitäten ist ein Rahmenkredit besonders für Bauvorhaben interessant, da hier unvorhersehbare Zusatzkosten entstehen können, die mit der ausgehändigten Summe bei entsprechendem Kreditvolumen einfach mit übernommen werden können.
Der Nachteil eines Rahmenkredits kann jedoch darin liegen, dass durch das Fehlen der geregelten Rückzahlung in vorgeschriebener Höhe ein großer Druck zum Ende der Laufzeit hin auf den Schultern des Kreditnehmers aufgebaut wird. Erfahrungsgemäß stellt die fristgerechte Rückzahlung hier in vielen Fällen eine nicht zu unterschätzende Hürde dar, deren man sich vor Kreditabschluss bewusstmachen sollte.
Der Dispokredit erlaubt das Überziehen des Kontos
Ein Dispo kann von der Bank gewährt werden, um ein Überziehen des Girokontos zu ermöglichen. In der Höhe richtet sich der Dispositionskredit an dem durchschnittlichen Monatseinkommen des Kreditnehmers. Einen festgesetzten Rückzahlplan in Raten – wie etwa beim Ratenkredit – gibt es beim Dispo nicht. Auch kein zeitliches Fenster, in dem das Girokonto wieder positiv sein muss, ist in den allermeisten Fällen nicht vorgesehen. Naturgemäß sind die Zinsen hingegen bei einem Dispokredit am höchsten, weshalb er auch nur für sehr kurzfristige Engpässe angeraten wird.